Im März 2010 fand in Mainz der Kongress der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) statt. Das diesjährige Kongressthema „Bildung in der Demokratie“ berührte dabei klassische Fragestellungen und Anliegen von Lernprozessen in sozialwissenschaftlichen Domänen, also soziales, ökonomisches oder politisches Lernen. Aus diesem Grund wollen wir im vorliegenden Tagungsbericht jene Forschungstrends und Theorieprofile wiedergeben, die speziell für die sozialwissenschaftliche Bildung interessant sein dürften. Auf dem Kongress zeigten sich mit den wissensorientierten Fachdidaktiken, der beziehungsorientierten Demokratiedidaktik und einer systemisch-funktional orientierten Bildungssoziologie drei disziplinäre „Player“, die für unterschiedliche Verständnisse von sozialwissenschaftlicher Bildung stehen. Ein Austausch zwischen den Playern fand in Mainz jedoch kaum statt. Der Tagungsbericht versucht, die Zugänge der unterschiedlichen Player nachzuzeichnen und deren versäumtes Gespräch zu rekonstruieren. Eine konzeptionelle und empirische Verbindung der Player scheint notwendig und sinnvoll. Der folgende Bericht kann bereits auf einige Forschungsprojekte aufmerksam machen, die eine solche Verknüpfung versuchen und auf dem Weg zu einer empirisch fundierten Bildungstheorie in Bildungsgangstudien die Eigenlogik pädagogischer Prozesse rekonstruieren und konstruktiv orientieren.