Studies have shown that the Requirement of Controversy defined in the German Beutelsbach Consensus is repeatedly violated in the practice of teaching Civic Education. However, little is known about the impact that different teaching settings have on the quality of controversy in the classroom. In this article, two scenes of classroom discussions that deal with current topics are analysed and compared by using reconstructive research methods: the ‘Numbers of the Day’ [Zahlen des Tages] as a teacher-centred classroom discussion and the ‘Weekly Newsreel’ [Wochenschau] as a student-led classroom discussion. We could reconstruct an active prevention of controversy in the ‘Numbers of the Day’. In contrary, the discussion in the ‘Weekly Newsreel’ is developing in a modus of disagreement. By analysing the discussion with the documentary method, we show that this controversy is based on homogeneous (and so non-controversial) shared orientations among the students. This leads to the result that the foreground of a discussion should be distinguished from its background of milieu-based orientations. This outcome raises new questions regarding controversy in Civic Education classrooms.Empirische Studien haben gezeigt, dass es im Politikunterricht regelmäßig zu Verletzungen des im Beutelsbacher Konsens verankerten Kontroversitätsgebots kommt. Wenig ist hingegen darüber bekannt, wie sich bestimmte didaktisch-methodische Settings auf Ausmaß und Formen der Kontroversität im Unterricht auswirken. Im vorliegenden Artikel werden zwei solcher Settings, in denen aktuelle gesellschaftliche Themen verhandelt werden (die ‚Zahlen des Tages‘ als lehrerzentrierte Klassendiskussion und die ‚Wochenschau‘ als schülergeleitete Klassen-diskussion), hinsichtlich ihrer Auswirkung auf Kontroversität im Klassenzimmer qualitativ analysiert. Rekonstruiert werden konnte einerseits ein weitgehendes Verhindern von Kontroversität bei den ‚Zahlen des Tages‘. In der ‚Wochenschau‘ hingegen entfaltet sich durchaus eine Kontroversität im Klassenzimmer. Mit Hilfe der Dokumentarischen Methode kann dabei aber gezeigt werden, dass auf der Ebene des impliziten Wissens mehrere, teilweise problematische geteilte Orientierungen in der untersuchten Klasse vorliegen. Dies führt zur Feststellung, dass man Lerngruppen hinsichtlich ihrer Kontroversität auf zwei Ebenen unterschieden muss: auf einer schneller kontrovers erscheinenden, vordergründigen Ebene und einer tieferliegenden Ebene des milieu-basierten Hintergrunds kollektiver Orientierungen. Diese Diagnose stellt neue Fragen bezüglich Kontroversität im Politikunterricht