Die Grundlegung zur Metaphysik der Sitten ist das erste Werk Kants, in dem von
„Übergängen" die Rede ist. Kant hat nicht gesagt, was man darunter zu verstehen
hat und welche systematische Funktion diese Übergänge im Aufbau der GMS spielen.
Unumstritten ist, daß Kant auf systematische und methodische Überlegungen
stets großen Wert gelegt hat. Auch in der Vorrede zur GMS macht er Anmerkungen
zur „Methode in dieser Schrift" (392,17) also der GMS, und zum „Weg" (392,22),
den er insgesamt in seiner Metaphysik der Sitten eingeschlagen habe. Während die
GMS als Ganzes analytisch verfährt, wird die für „dereinst" (391,16) angekündigte
Metaphysik der Sitten synthetisch aufgebaut. Zwar heißt es, die Einteilung der GMS
sei „daher so ausgefallen" (392,22, k. v. Vf.), wie sie es tatsächlich ist, nämlich in
die bekannten drei Abschnitte; warum aber in diesen Abschnitten dann jeweils ein
Übergang stattfindet, wird dabei nicht unmittelbar klar und, wie gesagt, von Kant
auch nicht weiter expliziert.