Die Musik hat im Schaffen des Philosophen Ernst Bloch (1885-1977) unbestritten einen hohen Stellenwert. Den Grundstein für die lebenslange Beschäftigung mit ihr legte er in seinem frühen Hauptwerk Geist der Utopie, das 1918 in einer ersten und 1923 in einer stark überarbeiteten Fassung erschien.
Reinke Schwinning kommentiert Schlüsselpassagen des zentralen, 150 Seiten starken Kapitels dieser Schrift: Blochs „Philosophie der Musik“. Methodisch spürt der Autor den geistigen wie musikalischen Kontexten nach, die den Text umlagern. So deckt er intellektuelle Verbindungen zu Richard Wagner, Hans Pfitzner, Arthur Schopenhauer, Friedrich Nietzsche, Immanuel Kant und anderen auf. Außerdem erläutert er Blochs musikalische Bezüge, die sich auf die „großen Namen“ beschränken: auf Bach, Mozart, Beethoven, Wagner, Mahler oder Bruckner. Schließlich fördert Schwinnings Kommentar die strukturelle und logische Stringenz von Blochs „Philosophie der Musik“ zu Tage, die sich hinter dessen expressionistisch-komplexer Sprache verbirgt.