Zentrales Anliegen ist die Frage, wie ein umfassender kontextualer Ansatz in der Ökonomik, der über die alleinige Betrachtung formeller Bedingungen hinausgeht, das bestehende Verständnis von nachholender Entwicklung erweitern kann. Der theoretische Teil zeigt auf, wie Kontext und Kultur mit in die Analyse institutionellen Wandels einbezogen werden können. Das Verständnis wirtschaftlicher Phänomene aus einer kulturellen Perspektive zielt auch darauf ab, die tatsächliche Interaktion zwischen formellen Regeln und informellen Beschränkungen, sowie die individuellen Deutungsmuster darüber wahrzunehmen und zu analysieren.
Der empirische Teil der Arbeit beleuchtet, wie Entwicklungsberater neue Institutionen in einen bestimmten Kontext vermitteln. Die Frage wird anhand von Fallstudien und Interviews mit Entwicklungsberatern in Tansania und Uganda untersucht. Die Ergebnisse verdeutlichen, welche Rolle Entwicklungsberater bei der Vermittlung von neuen formellen Institutionen in einen bestimmten Kontext spielen.