In der vorliegenden Arbeit wurden die Grundlagen für eine direkte reaktive Extraktion der Metalle Palladium und Rhodium ermittelt. Die Metalle wurden dabei durch Zugabe geeigneter Liganden in Chelate umgewandelt. Bedingt durch die enormen Löslichkeitsunterschiede der sich bildenden Chelate konnten die verwendeten Liganden DPDC und THD auch zur selektiven Extraktion dieser Metalle herangezogen werden.
Die wichtigste Grundlage für eine selektive Extraktion eines Metallchelatgemisches ist die Kenntnis der Löslichkeit der einzelnen Chelate im Extraktionsmittel. Zur Schaffung dieser Grundlage wurde eine dynamisch-spektroskopische Methode zur Löslichkeitsbestimmung metallorganischer Verbindungen in überkritischem Kohlendioxid entwickelt. Die verwendete Apparatur bestand in ihrem Kern aus einer modifizierten MPS 225 der Fa. Suprex, welche mit einem ein scannenden UV-Detektor ausgestattet wurde. Die Kalibrierung
erfolgte durch eine offline Quantifizierung.
Mit dieser Apparatur wurde die Löslichkeit von Chelaten in Abhängigkeit von der Temperatur und der Dichte des überkritischen Fluids bestimmt. Die Temperaturen, bei denen die Isothermen gemessen wurden, waren 50, 60 und 70 °C. Der untersuchte Bereich der reduzierten Dichte erstreckte von 1,1 bis 1,9.
Die verwendeten Modellsubstanzen waren Chelate der Schwermetalle Palladium, Rhodium und Blei. Als Liganden wurden das 2,2,6,6 Tetramethylheptandion (THD) als Vertreter der Diketongruppe, das Diisopropyldithiocarbamat (DPDC) und das Methylthioglykolat (MTG) gewählt.