Hydraulische Freiformschmiedepressen sind bei der Umformung von
großen Stahlwerkstücken im industriellen Produktionsprozeß weit
verbreitet. Die verfahrenstechnisch auftretende Forderung, ein
bestimmtes vorgegebenes Umformmaß (Schmiedemaß) einzuhalten,
wird dabei mit einfachen iterativ korrigierenden Schätzalgorithmen
realisiert. Systembedingt führt dies zu größeren Abweichungen bei den
ersten Pressenhüben.
Im Rahmen der vorliegenden Dissertation wird ein Verfahren vorgestellt,
welches diesen Nachteil vermeidet.
Durch Messung der Verläufe des Umformweges und des
Pressendruckes, während des aktuellen Umformvorganges, ist es
möglich, mit einem in Echtzeit arbeitenden Parameterschätzverfahren,
die zeitlichen Verläufe dieser Größen zu prognostizieren. Ein
Prädiktionsmodell berechnet zyklisch das zum aktuellen Zeitpunkt
erreichbare Schmiedemaß. Hat die Presse die vom Modell ermittelte
Position erreicht, wird mit der Entlastung des Arbeitszylinders begonnen.
Der benötigte optimale Verlauf der Ansteuerfunktion für das
Schmiedeventil wird dabei während des aktuellen Pressenhubes
berechnet.
Die theoretisch gefundenen Ergebnisse konnten in einer Modellrechnung
und mit Untersuchungen an einer Versuchsanlage bestätigt werden.