In den Thesen zu den Einbindungen des elektronischer Bildes in den räumlichen Entwurf werden diese
Raumgestaltungen vorwiegend als Annäherungen an den virtuellen Raum gedeutet. Die Dissertation
hingegen belegt, dass die aktuellen medialen Raumgestaltungen eher als Ästhetisierung des Urbanen zu
begreifen sind. Es ist der urbane, nicht der virtuelle Raum, der als dominantes Motiv in aktuellen Theorien
erscheint und der die gestalterischen Lösungen der Gegenwart in erster Line beeinfusst.
Nach einer Zusammenfassung des Forschungsstandes widmet sich die Untersuchung den Arbeiten Robert
Venturis und Archigrams und behandelt sie als historische Positionen. Die darauf folgende Analyse der
Stadträume des Times Squares und Tokios belegt sowohl die Nähe des Raumkonzeptes Archigrams zu
heutigen Konditionen des Urbanen als auch ihre Vorläuferschaft zu aktuellen Konzepten. Die medialen
Raumgestaltungen von Toyo Ito, Christian Möller, Bernard Tschumi, Coop Himmelb(l)au, Jean Nouvel,
Stephen Perella und Asymptote werden in den Schriften ihrer Urhebern selbst mit zwei Faktoren des
urbanen Raumes in Beziehung gesetzt, die auch bei Archigram wesentlich sind: die visuelle Komplexität der
urbanen Zeichenschicht sowie die Auffassung der Stadt als Ansammlung von Immaterialitäten. Nach der
Untersuchung der zeitgenössischen Projekte und Positionen greift die Arbeit abschließend den Begriff des
Atmosphärischen auf und überträgt ihn auf die behandelten Raumgestaltungen.