Neben den aerodynamischen Daten ist die Schallleistung eine wichtige Kenngröße von Ventilatoren.
Die Berechnung des Schalls unmittelbar aus den Grundgleichungen der Strömungsmechanik
(„Computational Aeroacoustics“) scheint für den praktischen Einsatz in den nächsten
Jahren nicht möglich, obwohl in den vergangenen Jahren methodisch erhebliche Fortschritte
erzielt wurden.
In der vorliegenden Arbeit wird die Schallabstrahlung eines Axialventilators unter Verwendung
halbempirischer Verfahren aus der Literatur vorherberechnet und mit Messungen verglichen.
In diesen Verfahren werden die Geräuschanteile der verschiedenen Quellen getrennt
voneinander ermittelt und am Ende - auch spektral - zusammengesetzt. Ein Schwerpunkt der
Arbeit liegt auf der Untersuchung des Geräuschmechanismus „Interaktion der Ventilatorschaufeln
mit der Zuströmturbulenz“, der schon für relativ geringe Turbulenzgrade in der Einlaufströmung
einen dominierenden Anteil am Gesamtspektrum des Ventilators hat. Mit Hilfe
von Hitzdrahtmessungen werden die charakteristischen Turbulenzparameter unterschiedlicher
Zuströmkonfigurationen zum Ventilator ermittelt und als Eingangsgrößen in die Geräuschberechnungsverfahren
verwendet. Die prognostizierten spektralen Schallleistungspegel sowie
die Gesamtschallleistungspegel stimmen bei allen untersuchten Zuströmkonfigurationen befriedigend
mit den Messungen überein.