Die vorliegende Arbeit erfasst zum ersten Mal in der ungarischen Fachlexikographie die
zwei- und mehrsprachige, in Ungarn zwischen 1945 und 1998 erschienene Fachwörterbücher
der Technik mit Deutsch und Ungarisch bibliographisch und stellt sie vor dem theoretischen
Hintergrund der germanistischen (fach)lexikographischen Forschung vor. Zu diesem Zweck
wurden ca. 150 zwei- und mehrsprachige Fachwörterbücher auf Entstehung, Aufbau, Inhalt,
Funktion und Typologie hin untersucht sowie charakteristische Merkmale ungarischer
Verlagspraxis rekonstruierend vorgestellt. Den Schwerpunkt der Arbeit machten die
zweisprachigen Großwörterbücher der Technik von Nagy-Klár aus den Jahren 1970/1971 aus.
Die eingehenden Analysen führten zu den folgenden Feststellungen: Im Gegensatz zu den
Erwartungen ging mit der großen Anzahl verlegter Fachwörterbücher – zumindest die
angegebene Periode betreffend – keine theoretisch fundierte Fachlexikographie einher. Die
Mehrheit der untersuchten Fachwörterbücher sind fachliche Sprachwörterbücher, die
hauptsächlich Informationen zur Fach(fremd)sprache bieten. Die Bände pro Sprachenpaar
wurden in vielen Fällen zeitverzögert verlegt, die Bände mit Deutsch als Ausgangssprache
dienen aus funktionalem Aspekt primär als Rezeptionswörterbücher, die Bände mit Deutsch
als Zielsprache leisten in Produktionssituation Hilfe. Der lemmatisierte Wortschatz kann vor
dem Hintergrund der vertikalen Schichtung überwiegend der fachlich-praktischen
Werkstattsprache gerechnet werden. Für die behandelten Fachwörterbücher gelten
überwiegend die semasiologische Arbeitsmethode. Die Fachwörterbücher sind vorwiegend
auf (fach)fremdsprachige Bedürfnisse eines Benutzerkreises mit Ungarisch als Muttersprache
ausgerichtet.