Der Einfluss der Chelatstruktur und der Zusatz von Synergisten auf die Extraktionsausbeuten der Acetylacetonate, 8-Hydroxychinolinate und Dialkyldithiocarbamate (DTC) des Palladiums und des Rhodiums bei der Extraktion mit überkritischem Kohlendioxid (scCO 2 ) wurden untersucht. Durch den Zusatz von Tributylphosphin (PBu 3 ) konnte die Löslichkeit der Palladiumchelate signifikant erhöht werden. Löslichkeiten der Acetylacetonate und der Diisobutyldithiocarbamate in scCO 2 wurden von 150...400 bar bei 80 °C gemessen. Von allen DTC zeigten Chelate mit C 4 - oder C 5 - Alkylresten die maximale Löslichkeit in scCO 2 .
Neue Methoden zur Darstellung langkettiger DTC werden angegeben. Die bisher ungelöste Struktur von Pd(II)-Bis(N,N-dipentyldithiocarbamat) konnte mit Röntgenstrukturanalyse geklärt werden. Alle Chelate wurden mit HPLC-Trennmethoden charakterisiert und Kapazitätsfaktoren ermittelt. Zwischen homologen Pd-DTC in Lösung konnten Ligandenaustauschreaktionen mit der HPLC nachgewiesen und eine Korrelation zwischen Chelatstruktur und Retentionszeit aufgedeckt werden. Zur Metallanalyse in methanolischen Chelatextrakten wurden neue AAS-Methoden validiert.
Der Einfluss von PBu3 auf die Palladiumchelate konnte mit UV-VIS-Spektroskopie verfolgt werden. Isosbestische Punkte und die Verschiebung von Absorptionsmaxima wurden dabei beobachtet. Die Kinetik der langsamen Reaktion von Pd(II)-Acetylacetonat mit einigen primären Aminen wurde untersucht.
Zur Wiedergewinnung von Edelmetallen aus sauren Lösungen konnte ein in situ
Chelatbildungs-SFE-Prozess mit DTC-Liganden ausgearbeitet werden. Die Anreicherung von Pd im scCO 2 -Extrakt und die Trennung von Rh und Pt konnte damit bei einer Erzprobe erzielt werden.