Diese Arbeit widmet sich der Frage nach dem Einfluss einer im Senegal gegründeten Sufi-Bruderschaft auf die Entwicklung der Politik und der Gesellschaft in einem Land mit der vorherrschenden Religion des Islam in Afrika.
Auffällig ist der Sonderweg der senegalesischen Muriden innerhalb der islamischen Welt, in der sonst fast überall Machtkämpfe verschiedenster religiöser, ethnischer oder politischer Gruppen gegeneinander eine friedliche und geordnete Entwicklung behindern oder gar ausschließen.
Der Gründer der Muridenbruderschaft, Scheich Ahmadou Bamba, hat um 1880 zur Zeit der französischen Kolonialherrschaft mit seiner bisher nicht gekannten Auslegung des Koran eine Lehre verkündet, die primär mit friedlichen Mitteln gegen die koloniale Beherrschung seines Volkes der Wolof richtete. Diese Lehre gab aber auch gleichzeitig einen Impuls für den Aufbau einer modernen senegalesischen Gesellschaft, der sich bis unsere Zeit hinein ausgewirkt hat.