Im Rahmen der hier vorgelegten Arbeit wurden die Varianten EYFP und EGFP des grün fluoreszierenden Proteins (GFP) aus der Qualle Aequorea victoria, sowie das aus der Steinkoralle Discosoma stammende rot fluoreszierende Protein DsRed und weitere vier DsRed Varianten mit spektroskopischen Methoden untersucht. Neben einigen ensemblespektroskopischen Untersuchungen wurde die Fluoreszenz einer großen Anzahl einzelner fluoreszierender Proteine und Proteinoligomere, zeitlich und spektral aufgelöst, auf Einzelmolekülebene bei Raumtemperatur in-vitro untersucht.
Bei Beobachtung auf Einzelmolekülebene zeigen die Proteine eine erstaunliche intrinsische Vielgestaltigkeit und Dynamik der Fluoreszenz. Es wurde gezeigt, dass die Breite der Verteilung der Lage des Emissionsmaximums eine für jede Variante spezifische Größe ist, die sich direkt aus der Einbettung des Chromophors in die charakteristische Proteinumgebung ergibt. Außerdem konnten zum Teil bisher unbekannte, sich in ihrer Fluoreszenz unterscheidende Formen der Proteine identifiziert und Übergänge zwischen verschiedenen Formen spektral verfolgt werden.
Für DsRed und alle DsRed Varianten wurde unter den typischen Bedingungen der Einzelmolekülspektroskopie bei Beobachtung des gereiften Chromophors fast ausschließlich die sog. super rote Form des Chromophors detektiert, die sich durch die hohen Anregungsleistungen schnell bildet. Außerdem wurden bei allen DsRed Varianten gemischte Oligomere aus Proteinen mit ungereiftem und gereiftem Chromophor beobachtet, und es konnte gezeigt werden, dass die unterschiedlichen Chromophore innerhalb eines Oligomers kein hocheffizientes FRET System bilden.