Das etablierte Modell zur Simulation von hadronischen Streuereignissen kombiniert eine perturbative Beschreibung der härtesten partonischen Wechselwirkung mit messbaren Strukturfunktionen, die nicht perturbativ beschreibbare Eigenschaften der Hadronen wiedergeben. Dabei wird explizit angenommen, dass genau ein Parton aus jedem Hadron an der Wechselwirkung teilnimmt.
Analysen von Proton-Antiproton Streuungen des Tevatron und erste Analysen von Proton-Proton Streuungen des LHC zeigen Abweichungen von diesen Simulationen, die auf die Teilnahme mehrerer Partonen eines Hadrons an einem Streuereignis hinweisen. Für die Simulation solcher mehrfacher Wechselwirkungen liegen uns aber keine entsprechenden mehrfachen Strukturfunktionen vor.
In dieser Dissertation werden zwei Ansätze zur Faktorisierung mehrfacher Streuungen mittels Approximation durch einfache Strukturfunktionen vorgestellt. Vertiefend wird ein Verfahren vorgestellt, dass eine simultane Entwicklung der Faktorisierungsskala von mehrfachen Streuungen sowie von Initial State Radiation bei Monte Carlo Simulationen von Streuereignissen erlaubt.
Abschließend wird detailliert eine effiziente Implementierung dieser simultanen Entwicklung als Monte Carlo Generator unter Berücksichtigung endlicher Ressourcen ausgearbeitet. Mehrfache partonische Wechselwirkungen werden dabei als QCD-Korrektur zur härtesten partonischen Wechselwirkung betrachtet.