In den letzten 6 Jahren ist ein neuartiger optoelektronischer Detektor, der so genannte Photomischdetektor (PMD), an der Universität Siegen entwickelt worden. Er ermöglicht eine schnelle, hochgenaue Entfernungsmessung nach dem Laufzeitmessverfahren mit inkohärentem Licht und eröffnet damit neue Perspektiven zur 3D-Bilderfassung. In dieser Arbeit werden die charakteristischen Eigenschaften von verschiedenen halbleiter-basierten
PMD-Strukturen und die weiteren technologischen Möglichkeiten zur Anwendung des PMDPrinzips untersucht.
Der erste Teil dieser Arbeit befasst sich mit den physikalischen Grundlagen der
Halbleiterphotodetektoren und der systematischen Beschreibung des Photogate (PG)-PMD.
Das charakteristische Merkmal des PMD ist die inhärente Gegentaktmischung bzw.
Korrelation, die unmittelbar im photosensitiven Bereich erfolgt. Eine wichtige Eigenschaft des Korrelationsempfangs ist die hohe Selektivität und Störunterdrückung. Mithilfe eines Funktionsmodells des Photogate-PMD werden die Modulations- und Korrelationseigenschaften der PMDs, besonders bei Kurzzeitintegration, analytisch und simulativ untersucht.
Im zweiten Teil werden die vielfältigen Möglichkeiten zur Realisierung inhärent mischender Detektoren nach dem PMD-Prinzip dargestellt. Eine Variante der PMDs sind die selbstmodulierenden MSM-PMDs, welche neben dem Vorteil der GHz-
Modulationsbandbreite die inhärente Eigenschaft der Hintergrundlichtunterdrückung besitzen.
Eine Funktionalitätserweiterung der MSM-PMDs führt zum sog. Optoelektronischen
Prozessor (OEP). Er ermöglicht eine schnelle analoge und digitale optoelektronische Signalverarbeitung. Andere halbleiter-basierte Ausführungsformen der PMDs werden kurz beschrieben.
Auch die Erweiterung des PMD-Prinzips auf andere Technologiegebiete wie Mikrowellen- und Vakuumtechnik wird behandelt. Dabei werden einige Ausführungsbeispiele wie MMDs (Mikrowellen-Mischdetektoren), PMT-PMD (Photomultiplier-PMD), MCP-PMD (Microchannel Plate-PMD) und BV-PMD (Bildverstärker-PMD) vorgestellt.