Zur Durchführung schneller Trennungen mit Hilfe der Mikrochipelektrophorese
(MCE), wurde ein modulares MCE-Instrument aufgebaut und evaluiert. Das
lampengestützte System ermöglicht eine variable Wellenlängenanregung bei hoher
Detektionsempfindlichkeit. Auf diesem System wurden achirale Trennungen von
Fluoresceinisothiocyanat (FITC)-markierten Aminen sowie von Rhodaminen
durchgeführt. Unter optimierten Bedingungen wurde eine Basislinientrennung von
vier FITC-markierte Amine in weniger als 50 s bei einer Nachweisgrenze von 460 ppt
(500 pM) erzielt. Die Basislinientrennung von drei Rhodaminfarbstoffen konnte in
weniger als 6 s bei einer Nachweisgrenze von 240 ppt (500 pM) erreicht werden. Für
anspruchsvolle chirale Trennungen von FITC-markierten Aminen musste die geringe
Auflösung verbessert werden. Hierzu wurden die Kanäle von mikrofluidischen
Glaschips mit Polyvinylalkohol (PVA) beschichtet. Während mit den beschichteten
Strukturen eine Basislinientrennung erzielt werden konnte, war dies mit
unbeschichteten Chips nicht möglich. Die hohe Auflösung ermöglichte zudem die
Enantiomerenverhältnisse mit hoher Präzision (RSD=1,9%) und Genauigkeit
(R=0,9996) zu bestimmen. Unter Verwendung eines MCE-Systems mit UV-Detektion
konnten eine Vielzahl underivatisierter Verbindungen in weniger als 1 min getrennt
werden. Die schnellste Trennung erfolgte hierbei in 2,5 s. Die gleichzeitige Trennung
einer Mischung aus drei chiralen Verbindungen auf einer Trennstrecke von 12 mm
benötigte weniger als 11 s.