Die Suche nach neuer Physik in schwachen Zerfällen ist ein wichtiges Forschungsgebiet der modernen Teilchenphysik. Viele Experimente an großen Teilchenbeschleunigern, zum Beispiel dem Large Hadron Collider (LHC) am CERN, beschäftigen sich intensiv mit der Untersuchung verschiedener exklusiver Zerfälle von schweren Hadronen. In der Theorie werden solche Zerfälle mit hadronischen Matrixelementen parametrisiert, welche die nichtperturbative Quark-Gluon-Dynamik eines Prozesses beschreiben. Die Berechnung solcher Matrixelemente mit der Technik der QCD-Summenregeln ist zentraler Gegenstand dieser Arbeit.
Nach einer allgemeinen Einführung und der Erläuterung der Summenregelmethodik beschäftigt sich der erste Teil dieser Arbeit mit der Herleitung und Auswertung von verschiedenen Summenregeln für eine bestimmte Klasse von hadronischen Matrixelementen, den Zerfallskonstanten. Eine besondere Rolle spielen dabei die erstmals für Vektorströme einbezogenen Korrekturen für das Quarkkondensat in nächstführender Ordnung. Neben einer ausführlichen Diskussion der Unsicherheiten umfasst die Analyse auch einen Vergleich mit Gitter-QCD-Resultaten. Die Ergebnisse dieser Arbeit weisen mit diesen eine gute Übereinstimmung auf.
Im Anschluss werden die hergeleiteten QCD-Summenregeln modifiziert, um die Zerfallskonstanten für die ersten radialen Anregungen der zuvor untersuchten Mesonen zu bestimmen. Dabei wird die hadronische Darstellung der Korrelationsfunktion in der modifizierten Summenregel um die entsprechende Resonanz erweitert. Zur Fixierung des Grenzparameters wird eine neue Anpassungsprozedur verwendet, welche trotz einer vergleichsweise großen Unsicherheit in den Mesonmassen der radialen Anregungen eine gute und für einige Kanäle erstmalige Abschätzung der Zerfallskonstanten ermöglicht.
Im letzten Abschnitt werden QCD-Lichtkegelsummenregeln zur Bestimmung der starken Kopplung zwischen zwei schweren Mesonen mit pseudoskalarer bzw. vektorieller Spinparität und einem Pion hergeleitet. Der Fokus liegt dabei auf der Aktualisierung und Reorganisation der Beiträge in führender Ordnung, so dass diese für eine geplante Analyse unter Einbeziehung der nächstführenden Ordnung verwendet werden können. Zusätzlich werden die Ergebnisse der vorherigen Abschnitte genutzt, um erstmals starke Kopplungen mit radial angeregten Mesonzuständen abzuschätzen.