Unternehmen mit plattformbasiertem Geschäftsmodell lassen sich unter dem Begriff der Plattformökonomie subsumieren. Digitale Plattformen kennzeichnen sich dadurch, dass sie in der Regel als Vermittler agieren und einen digitalen Ort schaffen, der eine direkte soziale und wirtschaftliche Interaktion zwischen Anbietern und Nachfragern ermöglicht. Die Verbreitung digitaler Plattformen und der verstärkte Einfluss der Digitalisierung wirken sich auf das Verhalten und den Anspruch der Kunden an die Bank und deren Dienstleistungen aus.
In der Wissenschaft sind die Potenziale der Plattformökonomie für Universalbanken bisher nicht hinreichend untersucht worden. Diese Dissertation zeigt auf, wie die Symbiose der Stärken traditioneller Universalbanken und der Potenziale der Plattformökonomie dazu beitragen kann, dass Banken ihre Rentabilität steigern und ihre Wettbewerbsposition stärken. Der Vertrieb von Bankdienstleistungen Dritter und die Vermittlung branchenfremder Dienstleistungen ermöglicht Universalbanken die Fokussierung auf ihre Kernkompetenzen und stellt zugleich sicher, dass ihren Kunden ein breites Angebotsspektrum offeriert wird. Die Vielzahl bestehender Kundenbeziehungen stellt dabei einen relevanten Wettbewerbsvorteil dar, der für die Implementierung einer digitalen Plattform genutzt werden kann.
Die Untersuchung erarbeitet zunächst die Rahmenbedingungen der Plattformökonomie für Universalbanken und stellt die Anforderungen für den Einsatz von Plattformanwendungen in der Folge dar. Darauf aufbauend werden die Möglichkeiten der Ausgestaltung einer digitalen Plattform für Universalbanken erörtert.