TY - THES AB - Diese Arbeit befasst sich mit der Theorie, Geschichte und Analyse von Umweltdokumentarfilmen aus Deutschland. Den historischen und politischen Kontext dafür bildet die wachsende öffentliche Aufmerksamkeit für ökologische Probleme. Dies steht in Deutschland in engem Zusammenhang mit der Geschichte der Umweltbewegung und der Anti-Atomkraft Bewegung. Die Arbeit zeichnet die Beziehung von Dokumentarfilmen zu sozialen Bewegungen theoretisch und historisch nach. Einen Schwerpunkt bildet die Darstellung der historischen Entwicklung von Umweltthemen im Dokumentarfilm seit den 1950er Jahren. Entsprechende Filme entstanden innerhalb wie außerhalb der Umwelt- und Anti-Atomkraft Bewegung. Sie wurden von ihnen in Umlauf gebracht, unter anderem durch Filmfestivals, und zur Verbreitung von Frames genutzt. Das heißt, Filme kommunizieren eine bestimmte Problemdefinition und Deutungen des Problems in Bezug auf Ursachen und Verantwortung sowie, implizit oder explizit, auch politische Forderungen oder Handlungen, zu denen das Publikum mobilisiert werden soll. In den letzten zehn Jahren ist eine Verschiebung zu beobachten: von dominant kritisierenden Umweltdokumentarfilmen und solchen, die sich auf Protest als Mittel der Bewegungen konzentrieren, hin zu lösungsorientierten Filmen. Diese stehen im Zusammenhang mit der Verbreitung alternativer Lebensstilpraktiken wie Veganismus, mit neuen Produktionsformen wie ökologischer Landwirtschaft und mit Graswurzelinitiativen wie Bürgerenergiegenossenschaften, Solidarische Landwirtschaft oder Transition Towns. Einen weiteren Schwerpunkt der Arbeit bildet die Entwicklung einer Methode zur systematischen Analyse dieser Frames und der sie unterstützenden rhetorischen Mittel. Sie basiert auf dem Framing-Ansatz von David A. Snow und Robert D. Benford sowie der Analyse der Filmrhetorik nach Klaus Kanzog. Exemplarisch wird die Analyse an zwei Filmen durchgeführt: der kritisierende Film "Leben ausser Kontrolle" (Bertram Verhaag, D 2004) und der lösungsorientierte Film "Voices of Transition" (Nils Aguilar, D/F 2012). Dieser Vergleich ermöglicht erste Ansätze für ein theoriegeleitetes Verständnis der stilistischen Unterschiede von kritisierenden und lösungsorientierten Umweltdokumentarfilmen. Außerdem werden Implikationen erörtert, die diese Unterschiede auf das Potenzial zur Mobilisierung des Publikums zu politischem Handeln haben könnten. AU - Hedemann, Katrin DA - 2018 KW - Dokumentarfilm KW - Ecocriticism LA - ger PY - 2018 TI - Kommunikation ökologischer Probleme im nonfiktionalen Film : Gesellschaftskritik und alternative Handlungsentwürfe TT - Communication of ecological issues in nonfictional film : social criticism and alternative practices UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:467-14226 Y2 - 2024-11-21T20:16:00 ER -