1.1 Helden oder Außenseiter?
1.2 Die Quellen:
2. Was hat Erich Haas hinter sich?
2.1 Die Gebrüder Haas, eine angesehene international operierende Jüdische Unternehmerfamilie
Firmengründer Jonas Haas und etwa 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
2.3 Die Familien Haas in der Pogromnacht
2.4 Ausplünderung im Gefolge der Pogromnacht: Arisierung der Firma Gebr. Haas
Nach der Pogromnacht erlässt Göring am 12. November 1938 das Verbot jeglicher jüdischer Geschäftstätigkeit sowie des Besitzes von Grund und Boden, Aktien, Kunstgegenständen und Juwelen.35F In der letzten Phase der Ausplünderung der Borkener Juden beg...
Als Betriebsleiter der Firma Gebr. Haas beauftragt er den Bücherrevisor, Wirtschafts- und Steuerberater Reinhard Tinkl, der als Steuerberater langjährig für Firma Haas arbeitet, mit der „Arisierung“ der Firma Gebr. Haas. Auftragsgemäß leitet er die „E...
Auftrag zur „Entjudung“ der Firma Gebr. Haas, Borken39F
Der Landrat des Kreises Borken, Dr. Cremerius, und der Bürgermeister Alfred Grünberg sind sehr am Erhalt der Firma in Borken interessiert. Die Firmen Gebrüder Haas werden an die Firma Walter Krech aus Hamburg „verkauft“; unterzeichnet wird der Vertrag...
3. Befreit in Westerbork
3.1. Situation und Umstände der Befreiung von Westerbork
3.2 Implikationen des Überlebens
3.3 Entscheidungsalternativen und Entscheidungen
4. Rückkehr nach Borken — „Stadt der Täter, Stadt der Väter“
4.1 Lebensbedingungen in einer zerstörten Stadt
4.2 Frühe sondierende Tätigkeiten und Beginn der Werksplanung
4.3 Bau des Behelfsheimes auf dem Firmengelände, Umzug und Neubau der Furnierfabrik.
Firmengelände und Wohnhaus Haas in der Bildmitte Mitte bis Ende der 1950er Jahre.98F
5. Kampf um Rückerstattung
Als jüdischer Geschäftsmann, Überlebender der Shoah, ist Erich Haas Außenseiter per se. Ein Außenseiter mit einer langen schmerzvollen Erfahrung von Verfolgung und Bedrohung, der trotz dieser Erfahrungen wieder in seine Heimatstadt zurückkehrt. In die...
Der Ablehnung begegnet er mit einem unbeirrbaren Gefühl für Gerechtigkeit, viel Geduld und, wenn notwendig, auch mit Nachdrücklichkeit. Es ist ein sehr persönliches Bemühen, das seiner Familie angetane Unrecht den Tätern wieder in Erinnerung zu bringe...
Der erfolgreiche Wiederaufbau seiner Furniergroßhandlung, die weiter den Namen Gebr. Haas führt, sichert ihm die wirtschaftliche Unabhängigkeit und den sozialen Status als erfolgreicher jüdischer Unternehmer in der Stadt.
Sicherlich tragen diese Umstände dazu bei, dass er die Anliegen der untergegangenen jüdischen Gemeinde erfolgreich gegenüber der Verwaltung der Stadt Borken vertritt. Als einziges Mitglied der ehemaligen Gemeinde nimmt er die Aufgabe, die Rechte und d...
In seinen Bemühungen, wieder in Borken als Jude leben zu können, ist Erich Haas nicht allein. Sicherlich hilft die Freundschaft und Nähe zu den Familien Fortmann-Reinermann und Wildner ihm, sich in Borken wieder eine Heimat zu schaffen, obwohl das jüd...
An Erich Haas erinnert nur noch sein Grabstein auf dem jüdischen Friedhof „Am Replingsfunder“ für dessen Erhalt und Restaurierung er jahrelang kämpfte. Neben seinem Grab liegen die Gräber seines Vaters und Gräber der Familie seines Onkels.
Grabstätte von Erich Haas auf dem Friedhof „Am Replingsfunder“, © Hartmut Bringmann
Quellen- und Literaturverzeichnis
Archivbestände:
Stadtarchiv Borken:
Bestand: Spezialinventar Judaika: Bauakten, Bildarchiv, Melderegister, Sterbeurkunden
Bestand: Liegenschaftsamt: Gesperrte Vermögen
Bestand: Jüdische Friedhöfe
Bestand: Gedenkbuch- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933, Stand: 27. Januar 2017
Archiv Herinnerungszentrum Kamp Westerbork:
Erich Haas.
Privatarchiv Mechthild Schöneberg, Borken:
Diverse Unterlagen zur Geschichte jüdischen Lebens in Borken.
Quellen im Internet:
http://www.bgbl.de/xaver/bgbl/start.xav?startbk=Bundesanzeiger_BGBl&jumpTo=bgbl156i0559.pdf BGL.I 1956.
Zeitzeugengespräche und Auskünfte:
2. Sekundärliteratur
Fasse, Norbert: Katholiken und NS- Herrschaft im Münsterland, Das Amt Velen- Ramsdorf 1918- 1945, Bielefeld 1996
Feldhaus, Bernd: Interview mit Ernst Wolff, in: Höting, Ingeborg. Sodmann, Timothy (Hg): Tausendjahre Vreden 1933 – 1945, Vreden 2008.
Grüttner, Michael: Brandstifter und Biedermänner, Bonn 2015, Sonderausgabe der Bundeszentrale für politische Bildung.
Hájková, Anna: Das Polizeiliche Durchgangslager Westerbork, 2004.
Heymans, Albert: Ein Jude ohne Stern. Vreden 2003.
Lillteicher, Jürgen: Die Rückerstattung jüdischen Eigentums in Westdeutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Eine Studie über Verfolgungserfahrung, Rechtsstaatlichkeit und Vergangenheitspolitik 1945–1971. Dissertation Wintersemester 2002/2003.
Mecanicus, Philip: Im Depot. Tagebuch aus Westerbork, Berlin 1993, Vorwort von Eike Geisel.
Önning, Mechthild: Leben und Schicksal der Juden in Borken, eine Dokumentation aus Anlass der Ausstellung im Stadtmuseum vom 9. Bis 27. November 1989.
Pohl, Dieter: SS und Reichssicherheitshauptamt in Europa 1938 – 1945. In Topographie des Terrors , Hrsg. Stiftung Topographie des Terrors, Berlin 2010.
Schöneberg, Mechthild; Ridder, Thomas; Fasse, Norbert (Hgg): Die Jüdischen Gemeinden in Borken und Gemen, Bielefeld 2010.
Van den Bergh, Siegfried: Der Kronprinz von Mandelstein, Überleben in Westerbork, Theresienstadt und Auschwitz, Frankfurt am Main, 1996.
Literatur im Internet:
http://www.kampwesterbork.nl/de/museum/herinneringscentrum/index.html#/index Zugriff am 29.06.2016
http://www.academia.edu/455726/Das_Polizeiliche_Durchgangslager_Westerbork_The_Police_Transit_Camp_Westerbork