Die 110 biomedizinischen Forschungsvorhaben, die im Jahr 1997 von der Ethik-Kommission der Ärztekammer Westfalen-Lippe und der Medizinischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster mit einem positiven Erstvotum versehen worden waren, wurden retrospektiv erfasst und hinsichtlich ihrer Zusammensetzung und Publikationsrate ausgewertet. Die Originalakten der Ethik-Kommission wurden herangezogen und Veröffentlichungen zu den Studien in den Literatur-Datenbanken PubMed und ISI Web of Science gesucht. Die Hälfte der Studien war monozentrisch angelegt. Zwei Drittel der Antragsteller waren Universitätsangehörige. Die Hälfte der Studien war Industrie-gefördert, 40 % Industrie-initiiert. 62 % waren Arzneimittelstudien. Die Publikationsrate betrug nach 8-9 Jahren 49,5 %. Einen positiven Einfluss auf die Publikationsrate hatten nichtkommerzielle Förderung und die multizentrische Anlage der Studien. Der in der Literatur beschriebene Publication Bias wurde deutlich.