Anhand von 62 Patienten der AML-BFM-Studien wurden sekundäre AML und MDS (s-AML/s-MDS) in der Kindheit untersucht. Häufigste primäre Erkrankung waren ALL und Knochentumore. Bei der Hälfte der Patienten trat die s-AML innerhalb von drei Jahren auf. Mit Hilfe der Daten des Deutschen Kinderkrebsregisters errechnet sich ein Risiko in zehn Jahren eine s-AML zu entwickeln von unter 0,4%. Alle sieben Patienten mit 11q23-Aberrationen erhielten Etoposid und gehörten zu FAB M4/M5. Eine Deletion am Chromosom 5 oder 7 zeigten zehn Patienten, davon fünf mit Diagnose eines s-MDS. Weitere Zusammenhänge ließen sich nicht darstellen, da die Therapie bei allen Patienten Alkylanzien, bei 31 Etoposid und bei 41 eine Radiotherapie enthielt. Die Prognose der s-AML ist ungünstig, in den ersten vier Tagen verstarben sieben Patienten. Eine Remission wurde bei 40% erreicht, das 5-Jahres-Überleben betrug 0,11±0,05. Sechs der sieben Überlebenden erhielten eine Stammzelltransplantation. In der Nachsorge einer Krebserkrankung sind Zweitmalignome zu beachten. Weitere Untersuchungen sind erforderlich, um sekundäre Leukämien verhindern und gezielter behandeln zu können.