Das Besondere an der schwierigen Entwicklung des post-kommunistischen Rumäniens ist die Herausbildung einer Staatsklasse und ihre Entwicklung zu einem überparteilichen Netzwerk von Akteuren, die in verschiedenen Gesellschaftsbereichen tätig sind (Politik, Wirtschaft, Verwaltung, Justiz, Medien) und diese ihren Interessen unterordnen. Dafür setzten sie verschiedene Machterhaltungs- und Machterweiterungsmechanismen ein, wie politische Korruption, kontrollierte Privatisierung usw., die die Effektivität des politischen Systems und dessen Teilsysteme untergraben. Die Staatsklasse entwickelt sich somit zu einem wichtigen Entscheidungsakteur im rumänischen Transformationsprozess nach 1989 und bestimmt dessen langfristige Entwicklung.