Die vorliegende Arbeit untersucht eine Gruppe von klassischen griechischen Grabreliefs, die einen Älteren und einen jüngeren Mann in einer Handschlagszene verbunden zeigen. Dabei wird der Frage nach der Bedeutung dieses Motivs nachgegangen. Zuerst erfolgt der Nachweis der Herleitung der verwendeten Figurentypen aus und in anderen Denkmälergattungen. Darauf wird das verwendete Handschlagsbild in seiner gesellschaftlichen Bedeutung für die Kontinuität einer Generationenfolge untersucht. Hierbei ist auch auf antike Schriftquellen einzugehen, um den Nachweis zu erbringen, dass mit diesem speziellen Grabreliefmotiv einer spezifisch empfundenen Sonderform der mors immatura Rechnung getragen wurde. Diese Grabreliefs erweisen sich damit nicht als Abbilder einer konkret verstandenen Szenerie, sondern als bildhafte Formeln zur Kompensation eines nach gesellschaftlichen Normen empfundenen Defizits.