Die Verordnung von ASS und Clopidogrel ist für den Operateur bei der Planung von chirurgischen Eingriffen ein wesentlicher Risikofaktor. Das Risiko für Blutungskomplikationen muss gegen das erhöhte kardiale Risiko beim Absetzen der Medikamente abgewogen werden. Um eine aktuelle Darstellung über den Umgang mit dieser Problematik aus der wirbelsäulenchirurgischen Praxis zu erhalten, wurde ein Fragebogen entwickelt und an 642 Mitglieder der Deutschen-Wirbelsäulengesellschaft versandt. Es zeigte sich, dass beim Absetzen von ASS und Clopidogrel weitestgehend die allgemein empfohlenen Zeiträume eingehalten werden. Die Frage, ob ein Wirbelsäuleneingriff auch ohne ein Absetzen der Medikamente durchgeführt werden kann, wurde äußerst heterogen beantwortet. Es zeigte sich deutlich, dass ein allgemeiner Aufklärungs- und Regelungsbedarf besteht. Hierzu sollten weitere Forschungsansätze verfolgt werden um langfristig eine einheitliche Leitlinie zu erarbeiten.