Das Zentralnervensystem bildet ein komplexes Netzwerk aus Neuronen, die an den Synapsen miteinander kommunizieren. An der Synapse findet eine Interaktion zwischen den Adhäsionsproteinen Neurexin (präsynaptisch) und Neuroligin (postsynaptisch) statt. Die vorliegende Arbeit untersucht die Bindung der beiden Partner unter Verwendung der Oberflächenplasmonresonanz-Technologie, einer optischen Messmethode, die Daten über Affinität und Kinetik in Echtzeit liefert. Bei den Experimenten konzentrierte ich mich auf die Auswirkungen einer spezifischen Sequenz aus 37 Aminosäuren in β-Neurexin, einer extrazellulär kürzeren Variante dieser synaptischen Zelloberflächenmoleküle. Es zeigt sich, dass die 37 Aminosäuren eine inhibitorische Wirkung auf die Bildung des Neurexin/Neuroligin-Komplexes haben, während sie ihn nach erfolgter Bindung stabilisieren. Die Diskussion vergleicht die in dieser Arbeit ermittelten Ergebnisse mit Referenzarbeiten und stellt methodische Unterschiede heraus.