S. aureus ist als Erreger ambulant und nosokomial erworbener Infektionen von herausragender Bedeutung. Eine zentrale Rolle für die Pathogenese von S. aureus-Infektionen wird dem endogenen Infektionsweg zugeschrieben. Die vorliegende Studie ging der Frage einer Korrelation zwischen dem quantitativen Ausmaß einer mittels Keimzahlbestimmung determinierten S. aureus-Nasenvorhofbesiedlung und dem Risiko von S. aureus-Infektionen in einem Patientenkollektiv der Klinik für Thorax-, Herz-und Gefäßchirurgie des Universitätsklinikums Münster nach. Als entscheidende Determinante des Infektionsrisikos erwies sich nicht die Quantität der Nasenvorhofbesiedlung, sondern das Vorliegen einer nasalen S. aureus-Kolonisation an sich. Die Kenntnis von Risikofaktoren für eine Infektion ermöglicht durch Identifikation von Risikopatienten eine gezieltere Infektionsprävention. Die infektionsprophylaktische Wirkung der nasalen S. aureus-Eradikation mittels Mupirocin wird durch das Studienergebnis gestützt.