Die vorliegende Arbeit widmet sich der für Kinder und Jugendliche geschriebenen Musik und geht dann im Besonderen der Frage nach, wie Paul Dessau als einer der prominenten Repräsentanten der DDR-Musikszene seine politischen, musikalisch-stilistischen und musikpädagogischen Gedanken reflektiert und exemplarisch umsetzt. Dazu kam es Dessau darauf an, die kulturelle musikalische Isolation und Stagnation innerhalb der DDR aufzuweichen. Seine Musik für Kinder und Jugendliche – bis 1933 sowie nach 1949 geschrieben – kann bei aller Bedeutung, die ihr von Musikhistorikern beigemessen wird, künstlerisch und musikpädagogisch qualifiziert werden. Es darf aber auch nicht außer Acht gelassen werden, dass sie durchaus Bereicherungen für die kindliche Musizierpraxis darstellt, insofern sie neue musikalische Komponenten und persönlichkeitsrelevante Inhalte wie Gemeinschaftsbewusstsein und Kritikfähigkeit vermittelt. Mehr und mehr wurden denn auch in den beiden vergangenen Jahrzehnten Dessaus Musik und seine musikgeschichtlicher Stellenwert in der DDR diskutiert.