Die typischerweise nosokomial erworbenen Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus-Stämme (HA-MRSA) breiten sich zunehmend auch im ambulanten Sektor (CA-MRSA) und bei Personen mit Nutztier-Kontakt (LA-MRSA) aus. Diese Studie untersucht die Epidemiologie und genetischen Hintergründe der MRSA-Population in Deutschland im Jahr 2010. Es nahmen 33 mikrobiologische Zentren mit bis zu 50 konsekutiv gesammelten MRSA-Isolaten teil. Klinische Daten wurden mithilfe eines standardisierten Fragebogens erhoben. Die Bestätigung der Methicillin-Resistenz erfolgte mittels mecA- bzw. mecC-Nachweis. Für die insgesamt 1603 Isolate wurden der spa-Typ und das Toxingenprofil bestimmt. Insgesamt dominieren weiter die klassischen HA-MRSA-Typen t003 (40,0%) und t032 (15,5%). Es finden sich jedoch, insbesondere in Schwerpunktregionen, auch wesentliche Anteile von PVL-positiven CA-MRSA (2,7% der Isolate) und der mit MLST ST398 assoziierten LA-MRSA (1,9% deutschlandweit; 40,1% in viehzuchtreichen Gegenden).