In dieser Arbeit wurde aufbauend auf konzeptuellen Gemeinsamkeiten der Konstrukte Werte und Motive mittels konfirmatorischer Multidimensionaler Skalierung (MDS; Borg, Groenen & Mair, 2010) die Übertragbarkeit der zweidimensionalen Struktur der Werte nach Schwartz (1992) auf die Taxonomisierung selbst-attribuierter Motive nach Murray (1938) geprüft. Die Datengrundlage bildeten mittels Personality Research Form (PRF; Jackson, 1974) und Personal Preference Schedule (EPPS; Edwards, 1959) erhobene selbst-attribuierte Motive (N=15.327). Die Ergebnisse zeigen, dass sich das Zusammenhangsmuster selbst-attribuierter Motive mittels der zweidimensionalen Struktur des Wertemodells von Schwartz (1992) abbilden lässt. Dies spricht für ihre Eignung als Rahmenmodell für eine allgemeine und empirisch überprüfbare Motivtaxonomie. Die Ergebnisse wurden vor dem Hintergrund bisheriger Ansätze zur Taxonomisierung von Motiven interpretiert und ihre Implikationen für die Motivationsforschung diskutiert.