Die sogenannte „Spreading Depression“ (SD) spielt in der Entstehung der Migräne eine wichtige Rolle. Dabei handelt es sich um eine, sich gleichmäßig ausbreitende Erregungswelle mit nachfolgender, zeitlich limitierter Reduktion der neuronalen Erregbarkeit. In einem in vitro Modell wurden die Effekte der SD auf „long term potentations“ (LTP) in der lateralen Amygdala (LA) untersucht, die auch in der Angstenstehung eine wichtige Rolle spielt. Die Untersuchungen wurden an Amygdala-Hippokampus-Kortex Hirnschnitten der Ratte durchgeführt n=60. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit der SD in der Amygdala betrug 3,3 ± 0,1 mm/min. Nach erfolgter SD wurden die Wirkung verschiedener Rezeptoragonisten und –antagonisten auf die LPT untersucht. Der D2-Dopaminrezeptorantagonist Sulpiride zeigte dabei die deutlichste Suppression der LTP. Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass es sich um ein geeignetes in-vitro-Modell handelt um Substanzgruppen zu untersuchen die bei der Therapie der Migräne und Angsterkrankungen Anwendung finden könnten.