Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass das Risikoprofil für die Entwicklung einer Erkrankung aus dem Bereich der Essstörungen mit dem Trainieren in einem Fitnessstudio positiv korreliert. Als charakteristisches, Risiko-modulierendes Merkmal ließ sich die „primäre Trainingsmotivation“ identifizieren: Je ausgeprägter das Schlankheitsstreben und je mehr der kalorienverbrauchende bzw. körperformende Aspekt des Trainings im Vordergrund steht, desto größer das Risiko für die Entwicklung einer Essstörung. Vor dem Hintergrund des heute anerkannten multikausalen bio-psycho-sozialen Ursachenmodells für die Entwicklung von Essstörungen nimmt der Faktor Fitnessstudio damit einen Platz im Bereich der exogenen „Umweltfaktoren“ ein, der wie andere soziokulturelle Bedingungen eine triggernder Wirkung auf bereits vorhandene Risikomerkmale ausüben kann und eine klinisch manifeste Essstörungsproblematik auszulösen vermag.