In der vorliegenden Studie wurde innerhalb eines Jahres das Vorliegen pathologischer Trauer unter stationaeren Patienten mit einer depressiven Episode an der psychiatrischen Klinik der WWU Muenster untersucht. Als Messinstrumente dienten die IES-R, das ICG, der BDI, die MADRS, das STAI, die HAMA, das BSI und der F-SOZU. Alle 103 Patienten wiesen einen Verlust auf, jedoch erfuellte keiner alle drei Kriterien des ICG, und somit nicht die Diagnose einer komplizierten Trauer. Betrachtete man die Erfuellung der ICG-Kriterien in Bezug auf die uebrigen Messinstrumente, fand man fuer den IES-R und den BSI signifikante Unterschiede. Wurde eine Gruppe Kompliziert Trauernder gebildet, die im ICG Werte in den oberen 20 % erreichten, konnten signifikante Korrelationen zu traumatischem Erleben, Depressionsschwere, psychischer Belastung und Angst verzeichnet werden. Geschlecht, Alter, Glaube, Schulabschluss oder soziale Unterstuetzung hatten keinen Einfluss auf die Praesenz einer Komplizierten Trauer.