Chemische Geruchssensitivität (CGS) gilt als Risikofaktor zur Entwicklung einer Idiopathischen Umweltintoleranz. In dieser Arbeit wurde der Einfluss der Aufmerksamkeitslenkung, des körperlichen Arousals sowie verfügbarer kognitiver Schemata auf die Wahrnehmung körperlicher Empfindungen in einer experimentellen Studie an 47 Geruchssensitiven und 47 Kontrollprobanden untersucht. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass Geruchssensitive generell zu verstärkter Symptomwahrnehmung neigen. Bei beiden Gruppen führten eine Aktivierung umweltbezogener Schemata zu erhöhter Angst und eine körperliche Aktivierung zur verstärkten Wahrnehmung kardiovaskulärer Symptome. Der Competition-of-Cues-Effekt bei der Aufmerksamkeitslenkung wurde repliziert. Zudem zeigte sich, dass eine Interaktion zwischen CGS, Schemaaktivierung und Aufmerksamkeitslenkung die Wahrnehmung kardiovaskulärer Symptome beeinflusst. Fragebogenergebnisse unterstrichen, dass CGS mit psychischen Auffälligkeiten assoziiert ist.