In meiner Studie untersuche ich das Zusammenspiel der Konzepte Entfremdung und Nostalgie, die ich als die beiden organischen Enden eines Kontinuums begreife. Sie beleuchtet daher vor allem jene Fälle, in denen in der Poesie eine enge kausale Verbindung zwischen ghurba und hanin zu beobachten ist. Anliegen meiner Dissertation ist es, die Entwicklung dieses thematischen Komplexes in der arabischen Poesie der „klassischen Periode“ von der vorislamischen Zeit bis ins 4./10. Jahrhundert zu untersuchen. Die Arbeit untersucht die geographischen, emotionalen, sozialen und intellektuellen Dimensionen des Themas und die Entwicklung bzw. Regression seiner konstitutiven Elemente, ghurba und hanin. So zeigt die Arbeit, welche poetischen und außerpoetischen Elemente zum Überleben dieses Zwillingsmotivs in der Poesie beitrugen, welche Elemente zu seinem Verfall beitrugen, und welche seine Herausbildung förderten.