Die Rolle der routinemäßig bei Patienten nach orthotoper Herztransplantation durchgeführten Koronarangiographien zur frühzeitigen Detektion einer koronaren Herzkrankheit (KHK) oder Transplantatvaskulopathie (TVP) ist umstritten. 931 Herzkatheterprotokolle von 164 Patienten wurden erfasst und für den Langzeitverlauf ausgewertet. Bei 22% der Patienten wurde im Verlauf eine interventionspflichtige KHK oder TVP diagnostiziert. Diese sowie die miterfassten demographischen Parameter hatten allerdings keinen Einfluss auf die Gesamtmortalität. Im untersuchten Patientenkollektiv zeigten weibliche Patienten einen signifikanten Überlebensvorteil gegenüber männlichen (p=0,03). Aus den Ergebnissen der Koronarangiographien konnte keine prognostische Bedeutung für das Langzeitüberleben bzw für die Entstehung einer KHK/TVP abgeleitet werden. Weitere Studien unter Einbeziehung zusätzlicher Einflussgrößen sind zur Identifikation reliabler Parameter zur Risikostratifikation bei diesen Patienten notwendig.