In dieser Dissertation wurde die Repräsentation morphologisch komplexer Wörter im mentalen Lexikon untersucht. Morphologie beschäftigt sich mit der inneren Struktur von Wörtern. Die Frage, ob morphologisch komplexe Wörter als komplette gebrauchsfertige Einheiten oder zerlegt in ihre Morpheme im mentalen Lexikon gespeichert sind, wird kontrovers diskutiert (z.B. Butterworth, 1983, Caramazza, Laudanna & Romani, 1988; Schreuder & Baayen, 1995; Taft & Ardasinski, 2006). In der vorliegenden Arbeit wurden Sprachproduktions- und Sprachwahrnehmungsexperimente zu folgenden Fragen durchgeführt: 1) Ist die modifizierte Variante einer Übersetzungsaufgabe geeignet, um morphologische Prozesse bei der Sprachproduktion zu untersuchen? 2) Treten morphologische Effekte unabhängig von semantischer und phonologischer Verwandtschaft auf? 3) Greifen das Sprachproduktionssystem und das Spracherkennungssystem auf dieselben morphologisch dekomponierten Wortform-Repräsentationen zu?