Die klinisch-basierte Studie untersucht die Beziehung zwischen den ersten musiktherapeutischen Produktionen im Rahmen einer stationären Behandlung jugendlicher essgestörter PatientInnen und deren Persönlichkeit und Symptomatik. Dazu wurden mit n = 24 PatientInnen entstandene Erst-Improvisationen assoziativ beschrieben. Die erstellten 205 Texte wurden vom Autor einer mehrstufigen Analyse sowie einem Gruppenvergleich unterzogen. Die Theorie der morphologischen Psychologie war dabei hypothesen- und handlungsleitend. Ergebnisse: Die 24 Erst-Improvisationen verwiesen in wesentlichen Teilen auf Person und Erkrankung. Es wurde ein enger Zusammenhang mit den Entwicklungsbedingungen, den familiären Beziehungen und dem komplexen Krankheitsgeschehen herausgearbeitet. Die vergleichende Analyse der psychologischen Wirkungsgestalt differenzierte drei Gruppen: zwei Subgruppen der anorektischen und eine Gruppe der bulimischen PatientInnen. Bezüge zu anderen psychotherapeutischen Konzepten ließen sich herstellen.