Die Therapie der Sepsis ist häufig erschwert durch eine Tachyphylaxie gegenüber exogen verabreichten Katecholaminen. Da die Aktivierung ATP-sensitiver Kalium-Kanäle (KATP-Kanäle) eine wichtige Rolle in der Pathogenese des vasodilatatorischen Schocks spielt, untersuchten wir den Einfluss der pharmakologischen KATP-Kanal-Inhibition mittels Glipizid auf Variablen der Hämodynamik und des globalen Sauerstofftransports in einem prospektiven, kontrollierten Laborexperiment im gesunden und endotoxämischen Schaf. Die Bolusinfusion von Glipizid führte zur Umkehr der hypoton-hyperdynamen Zirkulation bei chronischer Endotoxinämie des Schafes und könnte somit eine potentielle Option zur Therapie der aus der Sepsis resultierenden arteriellen Hypotension darstellen. Da die Effekte der Bolusinfusion lediglich kurzfristig nachweisbar waren, werden zusätzliche Studien zur Bestimmung der Sicherheit und Effektivität einer kontinuierlichen Glipizidinfusion im Rahmen der systemischen Inflammation benötigt.