Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen die Vorbereitung, Gestaltung sowie die Funktionen von Zusammenkünften byzantinischer Kaiser mit fremden Herrschern im Zeitraum von 395 bis 1204. Bei der Vorbereitung und Gestaltung der Begegnungen konnten die Protagonisten situationsspezifisch aus einen „Pool“ bewährter Bausteine schöpfen. Diese Bausteine können vier Phasen einer Zusammenkunft zugeordnet werden: Vorbereitung und Anreise, erstes Aufeinandertreffen, Zusammensein sowie Abschied und Heimreise. Dabei waren an den Treffen nicht nur die zusammenkommenden Herrscher, sondern auch die dem Ereignis beiwohnende Öffentlichkeit beteiligt. Da unter deren Augen Aussagen über das Verhältnis, in dem die Herrscher zueinander standen, getroffen wurden, waren derlei Zusammenkünfte in aller Regel sorgfältig inszenierte Ereignisse, bei denen nichts dem Zufall überlassen wurde. Sie waren zudem insbesondere geprägt von leicht verständlichen symbolischen Handlungen, die einen hohen Wiedererkennungswert hatten.