Die postoperative Narbenhernie gilt mit einer Inzidenz von 10% als häufigste Spätkomplikation in der Viszeralchirurgie. Diese retrospektive Kohortenstudie untersucht Risikofaktoren für das Auftreten von Rezidiven in Abhängigkeit unterschiedlicher Techniken der Narbenherniotomie und bewertet dementsprechend die gewählte Operationstechnik. In der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Universitätsklinikums Münster sind im Untersuchungszeitraum vom 01.01.2009 bis zum 14.02.2014 die Daten von insgesamt 260 Patienten ausgewertet worden. Nach durchschnittlich 37,73 (SD=18,246) Monaten ist eine Nachbeobachtung in Form einer telefonischen Befragung bezüglich der postoperativen Lebensqualität und Rezidivoperationen durchgeführt worden. Die statistische Auswertung mittels Kaplan-Meier-Methode und anschließendem Log-Rang-Test identifizierte das Geschlecht (p=0,01), den Body-Mass-Index (p=0,015), das Netzmaterial (p=0,015) und die Netzüberlappung (p=0,000) als signifikante Risikofaktoren für eine Rezidivoperation. Im Hinblick auf die Operationstechnik erzielte die Netzimplantation in der Sublay-Technik signifikant bessere Ergebnisse im Vergleich zur Onlay-Technik (p=0,005). Die Kombination unterschiedlicher Netze erreichte diesbezüglich kein Signifikanzniveau. Unter Ausschluss von Komplikationen zeigte sich bei der Sublay-Technik ein phWert von 0,028 im Vergleich mit bestehendem Fasziendefekt und mehrdimensionalen Rekonstruktionen. Mehrdimensionale Rekonstruktionstechniken sollten im weiteren Verlauf in prospektiven Studien untersucht werden.