Sakkaden sind schnelle, ballistische Augenbewegungen. Trotz großer Unterschiede zwischen prä- und post-sakkadischen retinalen Abbildungen, erscheint die visuelle Wahrnehmung über Sakkaden hinweg als kontinuierlich und stabil. Zur Konstruktion dieser räumlichen und zeitlichen Stabilität sind aktive Kompensationsmechanismen notwendig. Unter Laborbedingungen sind die Grenzen dieser Kompensationsmechanismen aufzeigbar. In zeitlicher Nähe zu Sakkaden lassen sich spezifische, charakteristische Wahrnehmungsfehler nachweisen. In dieser Arbeit wurden psychophysische Experimente mit menschlichen Versuchspersonen zu Teilbereichen der zeitlichen und räumlichen, trans-sakkadischen Stabilität durchgeführt. Untersucht wurden dabei die peri-sakkadische Wahrnehmung von Zeit, die perzeptuellen Konsequenzen sakkadischer Adaptation, die peri-sakkadische Repräsentation von Objekteigenschaften sowie der Einfluss emotional relevanter Sakkadenziele.