Der hanzeitliche Politiker und Philosoph Jia Yi (200-168 v.Chr.) ist der wichtigste Denker seiner Zeit, das Xin shu das grundlegende Vermachtnis seiner Ideen. Diese Doktorarbeit analysiert das Xin shu als Ausdruck von Jia Yis politischen Theorien. Sie betrachtet Jia Yis Konzepte des Staatsvolkes und dessen Kontrolle sowie seine Ideen von der Natur und den Eigenschaften von Herrschaft und Herrscher. Der bedeutendste Begriff Jia Yis gegenuber politischer Macht ist Ritus, in drei Aspekten: Hierarchie, Portabilitat und Massigung. Sodann tragt die Arbeit die vorangegangene Diskussion in den Bereich des Konkreten und geht um Jia Yis Anwendung der Ritus-Theorie gegenuber zeitgenossischer Politik. Die beiden Schlusskapitel weiten die Analyse durch Betrachtung von zwei Einzelfallen aus: 1) das Prinzip, wonach die hochrangigen Untertanen des Kaisers von korperlichen Strafen befreit sein sollen; 2) die Behandlung der Xiongnu, deren Plunderungen eine Problematik der frühen Han Zeit waren.