Die Entwicklung oraler Impfstoffe ist wegen der oft fehlenden Verdauungsstabilität sehr komplex. Durch retro-inverse (RI) Peptide kann dieses Problem gelöst werden. Am Beispiel von Hühner-Ovalbumin (OVA) wurden Verfahren entwickelt, um RI-Peptidantigene zu identifizieren und zu optimieren. Mit Hilfe eines neuen hochsensitiven Peptid-ELISAs wurden Antikörperproben von mit OVA immunisierten Mäusen untersucht. Via Ala-Scan wurden die für die Bindung essentiellen Aminosäuren eines Epitops identifiziert, wobei sich eine hohe Korrelation zu deren Oberflächenlage ergab. Auf dieser Basis wurde ein Sotware-Evolutionsalgorithmus entwickelt, der optimierte RI-Peptidmutanten erzeugte, deren Antikörperbindung in vitro bis zu 30mal höher als die des Originalpeptids war. Mit dem beschriebenen Verfahren lassen sich RI-Peptidantigene mit einer erheblich höheren Antikörperbindung als bisher entwickeln. RI-Peptide könnten sich so als attraktive Option für die Entwicklung oraler Impfstoffe erweisen.