Ein wiederholter Anstieg der Lipaseaktivität bei Patienten mit isolierter Hirnschädigung der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin der WWU Münster war Anlass einer retrospektiven Studie über dreißig Monate. In einer Population von 66 Patienten zeigten alle Verstorbenen eine Serumlipaseerhöhung. Bei den Überlebenden wiesen 73 % einen Lipaseanstieg auf. Die Lipaseerhöhung korrelierte nicht mit klinischen Symptomen einer Pankreatitis. Patienten mit erhöhtem Hirndruck als Hinweis auf die Schwere der Hirnschädigung hatten signifikant erhöhte Lipasewerte. Die Studie zeigte, dass in der Population bei der Mehrzahl der Patienten eine Hyperlipasämie auftrat, die bei den Verstorbenen signifikant höher lag und damit als Epiphänomen hinweisend auf das Outcome der Patienten war. Der pathophysiologische Zusammenhang des Phänomens ist weiterhin nicht bekannt.