Religiöse und spirituelle Einstellungen können eine Ressource im Copingprozess einer Krebserkrankung darstellen, die im deutschen Sprachraum wenig empirisch erfasst worden sind. In der vorliegenden Querschnittsstudie wurden 111 Brustkrebspatientinnen unabhängig von Krankheitsstadium und -verlauf befragt. Als Untersuchungsinstrumente wurden ein standardisierter Fragebogen und ein teilstandardisiertes Interview, sowie ein Fragebogen zur Fremdeinschätzung eingesetzt. Ein Viertel der Patientinnen lösen die Probleme „zusammen mit Gott“. Die Ergebnisse der Interviewstichprobe zeigen, dass 45% der Patientinnen dem Glauben einen großen Stellenwert beimessen. Die häufigsten Rituale, die die Patienten anwenden, sind Beten (55%) und eine Kerze anzünden (47%). Dies gibt Ihnen Hoffnung und Kraft, das zu einem aktiven Copingverhalten führt und als Ressource im Krankheitsverarbeitungsprozess genutzt werden kann.