Die zu den Zellzyklus-Modulinen gehörenden „cytolethal distending toxins“ (CDTs) verursachen eine Blockade des Zellzyklus in der G2-Phase, eine Zellvergrößerung und den Zelltod. Im ersten Teil der vorliegenden Arbeit konnten mittels PCR unter Verwendung spezifischer Primer die cdt-Gene in 12 von 181 Shiga Toxin-produzierenden E. coli (STEC) nachgewiesen werden. Die cdt-gentragenden Stämme wurden aus Stuhlproben von Patienten mit hämolytisch-urämischen Syndrom oder von Patienten mit Diarrhoe isoliert. Die Produktion eines biologisch aktiven CDT durch diese Stämme wurde mittels eines Zellkulturtests mit CHO (Chinese hamster ovary)-Zellen nachgewiesen. Im zweiten Teil der Arbeit wurden von vier STEC-Stämmen unterschiedlicher Serovare die kompletten cdt-V-Gene sequenziert. Hierbei zeigte sich in allen Fällen eine hohe Homologien (> 99%) zu dem cdt-V des E. coli O157:H-. Das Vorkommen von homologen cdt-Genen in phylogenetisch heterogenen STEC könnte darauf hindeuten, dass diese Virulenzgene erst in jüngster Zeit erworben wurden.