Die Einführung neuer Verfahren zur Therapie der Leistenhernie hat nach Daten der Qualitätssicherung der Ärztekammer Westfalen-Lippe zu keiner Reduktion der Rezidivraten geführt. Es wurde eine kontrollierte Umfrage an 180 chirurgischen Kliniken durchgeführt. Es galt Fragen zur Diagnostik, Anästhesie, Operation, Mobilisation, Krankenhausaufenthaltsdauer (KVD) und Nachsorge zu beantworten. Die Ergebnisse des Klinikkollektivs (KK) wurden mit Daten der Ärztekammer (ÄK) abgeglichen. Der Rücklauf betrug 58%. Die Intubationsnarkose ist führend. Jungen Patienten mit primärer Leistenhernie werden nach Shouldice, ältere Patienten nach Lichtenstein (KK) oder nach Shouldice (ÄK) versorgt. Rezidivhernien werden nach Lichtenstein behandelt. Laparoskopischen Methoden kommen bei bilateralen Hernien zum Einsatz. Die KVD beträgt im KK 4-6 und im ÄK 6-10 Tage. Anspruch und Wirklichkeit der Leistenhernienversorgung stimmen auf Grund der signifikanten Unterschiede in Westfalen-Lippe nur bedingt überein.