Das Brugada-Syndrom ist eine angeborene, arrhythmogene Ionenkanal-Erkrankung, die durch spezifische EKG-Veränderungen charakterisiert ist und mit einem erhöhten Risiko für den plötzlichen Herztod durch Kammerflimmern einhergeht. In der vorliegenden Arbeit wurden 12-Kanal-EKGs von insgesamt 78 Patienten mit Brugada-Syndrom computer-gestützt vermessen. Pro Patient wurden 52 EKG-Parameter erhoben und weitere 39 berechnet. Schwerpunkte in der Analyse der EKG-Veränderungen lagen in der Ermittlung von Genotyp-Phänotyp-Beziehungen sowie in der Verwendbarkeit nicht-invasiver (EKG-)Parameter zur Risikostratifizierung. Insbesondere stand auch die QT-Zeit im Mittelpunkt des Interesses, da Fälle mit einem phänotypischen Overlap von Brugada- und Short-QT-Syndrom beschrieben wurden. Patienten mit einer Anamnese für lebensbedrohliche Arrhythmien wiesen ein signifikant längeres Tpeak-Tend-Intervall (p = 0,017) und einen signifikant längeren Tpeak-Tend/QT-Quotienten (p = 0,018) in Ableitung V1 auf.