Akute, lebensbedrohliche Kindernotfälle sind selten und keine Routine. Zur Vermeidung von Dosierungsfehlern in einer Notfallsituation stehen diverse Arbeitshilfen zur Verfügung. Handbücher, Tabellen und Kategorisierungs-Systeme sind hilfreich, erfordern aber bei mehreren Medikamenten unterschiedliche zu applizierende Volumina. Es hat sich erwiesen, dass dieser Prozess fehlerträchtig ist. In dieser Studie wurde ein neu entwickeltes Konzept Gewichts bezogener Dosierung (GNOM) mit vorab definierten Verdünnungen auf Basis einer Volumen-orientierten Dosierung von 0,1ml/kgKG mit konventionellen Applikationsformen unverdünnter oder verschieden verdünnter Medikamentenlösungen verglichen. Unter Verwendung eines Online-Fragebogens mit 104 Teilnehmern konnte bei der Ermittlung pädiatrischer Notfalldosierungen ein signifikanter Vorteil des GNOM-Konzepts gegenüber den konventionellen Applikationsformen in Bezug auf Fehlerreduktion, Zeitersparnis, und Stressreduktion gezeigt werden. Dieser Effekt war unabhängig von der Berufserfahrung und der beruflichen Qualifikation der Teilnehmer. Der Ansatz einer Volumen-orientierten Dosierung von pädiatrischen Notfallmedikamenten könnte zukünftig eine sinnvolle Erweiterung bestehender Systeme für adäquate Behandlungen bei Notfällen im Kindesalter sein.